LF 11 I Curriculare Analyse

Lernfeld 11

Ausbildungsjahr: 3

Zeitrichtwert: 40 Std.

Redaktion:

Elinor-Ostrom-Schule

Ansprechpartner:

Jens Oliver Drasdo,

Manfred Zwick, Torsten Mennicke

Version: 1.3

Datum: 14.07.2016

Geschäftsprozesse darstellen und optimieren

I Curriculare Analyse

Kompetenzdefinition nach KMK-RLP:

Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, die Arbeits- und Geschäftsprozesse des Betriebes darzustellen, zu optimieren und zur Qualitätssicherung sowie zur kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsprozessen beizutragen.

Kompetenzen aus dem Lehrplan:
Die Schülerinnen und Schüler differenzieren die Geschäftsprozesse (Kern- und Unterstützungsprozesse) des Betriebes
Sie informieren sich über Schnittstellen bei der Vorgangsbearbeitung und Informationsweitergabe. Dabei nutzen sie Handbücher und Verfahrensanweisungen als Informationsmittel.
Die Schülerinnen und Schüler stellen den organisatorischen Aufbau des Betriebes mit seinen Aufgaben und Zuständigkeiten und dessen Leitungssystem dar.
Sie recherchieren mögliche Darstellungsformen von Geschäfts- und Arbeitsprozessen.
Sie fertigen eine Ist-Aufnahme der Prozesse an, um die Geschäfts- und Arbeitsprozesse in geeigneter Form (Ablaufdiagramme, ereignisgesteuerte Prozesskette) darzustellen und identifizieren Schwachstellen.
Sie entwickeln auch im Team Vorschläge zur Optimierung der Abläufe.
Im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung von Kern- und Unterstützungsprozessen dokumentieren sie diese. Dabei berücksichtigen sie die Informations- und Entscheidungswege sowie Schnittstellen.
Die Schülerinnen und Schüler schätzen die Realisierbarkeit und Akzeptanz ihrer unterbreiteten Vorschläge·ein. Sie beurteilen diese im Hinblick auf die Kosteneinsparung, den Ressourceneinsatz, die Arbeitsplatzsicherheit sowie auf die Kundenzufriedenheit.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Stärken und Schwächen sowie ihre Leistungen im Team und treffen Maßnahmen zur Optimierung ihrer Arbeitsweise.

Curriculare Funktion:

Betrieblicher Hintergrund

Die Orientierung der Unternehmen an Prozessen und die im Kontrast dazu oft stark arbeitsteilige, verrichtungsorientierte Unternehmensstruktur (z. B. Abteilungen) stehen in Konkurrenz zueinander. Den MitarbeiterInnen sind die Prozesse, die oftmals über ihre Abteilung hinausreichen, nicht bekannt bzw. bewusst.

Ein wesentlicher Bestandteil des Qualitätsmanagements der Betriebe ist daher die Dokumentation der Geschäftsprozesse. Dabei geht es in erster Linie um eine einheitliche Sicht auf die Prozessschritte und Schnittstellen der Geschäftsprozesse (z. B. SOP – Standard Operation Procedures). Sie dient der einheitlichen Abarbeitung der Prozesse und für die Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen. Betriebe optimieren darüber hinaus ihre Geschäftsprozesse, um dadurch die Kundenzufriedenheit sowie die Qualität der Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen. Gleichzeitig sollen die Kosten, die Durchlauf- und die Reaktionszeiten gesenkt und die Fehlerquote verringert werden.

Der Mitarbeiter in einem Unternehmen muss:

 

  • Präzise nach festgelegten Arbeitsabläufen arbeiten können;
  • Sich Arbeitsabläufe anhand von Vorgaben (z.B. Dokumentationen, mündliche Vorgaben von Vorgesetzten usw.) selbständig erarbeiten können und nach festgelegten Standards dokumentieren;
  • Die Arbeitsprozesse reflektieren, Schwachstellen erkennen und im Sinne eines KVP permanent optimieren;
  • Schnittstellen unter den Aspekten der Kommunikation, Hierarchie, des Informationsflusses und der Qualität kennen, optimieren und gestalten.

 

Was ist der besondere Schwerpunkt und Beitrag dieses Lernfeldes?

Zu einem relativ späten Zeitpunkt im Bildungsgang wird mit diesem Lernfeld der Fokus auf die Prozessstruktur betrieblicher Abläufe im Rahmen der Aufbauorganisation gerichtet. Damit werden einerseits Fragen der Organisation im Spannungsfeld von Aufbau- und Ablauforganisation in den Blick gerückt und andererseits der Aspekt der Prozessoptimierung auf der Grundlage von Prozesserfassung, -beschreibung und -analyse. Das Lernfeld knüpft an konkrete Prozesserfahrungen, insbesondere in den Lernfeldern 3 und 4, sowie an die ganzheitliche Betrachtung von Unternehmensstrukturen und-prozessen im Lernfeld 1 an und vertieft diese im spiralcurricularen Sinne. Dabei werden vor allem die Kompetenzsubdimensionen IuK4: Geschäftsprozessoptimierung sowie BwP 5: Organisation angesprochen.

„Die SuS verstehen, dass die effiziente Gestaltung von Arbeits- und Geschäftsprozessen grundlegend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist und dass die Optimierung dieser Prozesse eine dauerhafte Herausforderung auf allen Ebenen ist. Sie sind in der Lage, Prozessbeschreibungen zu lesen und handelnd umzusetzen. Sie beherrschen Techniken, selbst Prozesse anlass- und adressatenbezogen zu erfassen, zu visualisieren und zu verbessern. Sie arbeiten nach vorgegebenen Prozessen und verstehen die Prozessdarstellung als ein Instrument, Prozesse in einem Unternehmen transparent zu machen, zu vereinheitlichen und für eine gleichbleibend hohe Qualität bei der Abwicklung zu sorgen." (IuK 4)

„Die SuS erkennen die Notwendigkeit, die betriebliche Gesamtaufgabe so in eine Prozessstruktur von Arbeitsschritten zu überführen, dass dadurch die Zwecke und Ziele der Unternehmung in optimaler Weise erreicht werden. Sie verstehen weiterhin, dass sich in Unternehmen die Notwendigkeit ergibt, diesen Prozess arbeitsteilig zu organisieren, d. h. Arbeitsschritte zu bündeln, sie einzelnen Organisationseinheiten (Mitarbeitern, Gruppen, Abteilungen) zuzuordnen und diese arbeitsteilige Erledigung zu koordinieren... Die SuS wissen, dass die Ablauforganisation festlegt, auf welche Art und Weise die einzelnen betrieblichen Aufgaben erledigt werden sollen (was wo womit und wann). Die SuS können ein Ablaufdiagramm eines typischen betrieblichen Prozesses lesen, auf mögliche Schwächen hin analysieren und ggf. Verbesserungsvorschläge entwickeln." (BwP 5)

Bezug zu anderen Lernfeldern:

Die zentralen Prozesse, die in der bisherigen Ausbildungen kennengelernt wurden, sind Prozesse der Auftragsbearbeitung (LF 3) und des Vertriebs (LF4). Diese für das Lernfeld 11 grundlegenden Prozesse sollen zunächst wiederholt werden und in der Folge des Lernfeldes durch die Einführung einer Disposition, die den Ein- und Verkauf auf Basis konkreter Kundenaufträge steuert, optimiert werden.

Zwar liegt dem LF 4 ebenfalls ein imaginärer, nicht kundenspezifischer Bedarf an Waren als Grundlage der Beschaffung zugrund, Es muss aber dabei von einer Lagerführung und einer Entstehung des Bedarfs durch Unterschreiten eines bestimmten Vorrats (Meldebestand) ausgegangen werden. Die in vielen Betrieben (vor allem in der Produktion) übliche Disposition aufgrund der konkreten Kundenaufträge wurde dabei noch ausgespart.

  • Lernfeld 1: Die Aufbauorganisation der Bärio GmbH möglichst mit ARIS dargestellt und erarbeitet, (SuS kennen die Symbolik)
  • Lernfeld 2: Gestaltung der Informationsflüsse im Unternehmen und mit der Unternehmensumwelt.
  • Lernfeld 3 und 4: Die Prozesse im Ein- und Verkauf sollten mit einem EPK erarbeitet werden, damit die SuS die Syntax und der Umgang damit bereits bekannt ist.

Wünschenswert wäre, sämtliche Prozesse im Verlauf der Ausbildung nach einer einheitlichen Logik darzustellen.
Aus Sicht eines Prozessmanagements lassen sich die betrieblichen Prozesse in Kernprozesse, unterstützende Prozesse und Managementprozesse einteilen.

LF11 Prozesse

Der Kernprozess umfasst alle Tätigkeiten, die der Wertschöpfung des Unternehmens dienen und leitet sich damit aus der Kernkompetenz einer Organisation ab. Die Lernfelder 3, 4 und 5 sind mit Prozessen in und um den Wertschöpfungsprozess beschäftigt.

Der Begriff Unterstützungsprozess oder Supportprozess bezeichnet betriebliche Prozesse, die den Kernprozess unterstützen, aber selbst keinen direkten Kundennutzen erzeugen. Thematisiert werden diese typischen unterstützenden Prozesse in den Lernfeldern 2, 6, 8 und 12.

Der Managementprozess umfasst die Steuerung von Kernprozessen in Organisationen, mit dem Fokus auf deren Strukturierung der organisatorischen Rollen und deren Aufgaben. Er stellt eine Sicht auf die Geschäftsprozesse eines Unternehmens dar, deren Erkenntnisse das Verständnis für Managemententscheidungen erleichtert. Obgleich der Büromanager keine Managementfunktion hat, kann er andere Bereiche hinsichtlich ihrer Prozessgestaltung beraten und seine eigen Arbeit besser in den Unternehmenszusammenhang einordnen.

Das Ergebnis der Überlegungen im Lernfeld 11 zur Geschäftsprozessoptimierung ist in der beruflichen Praxis die Grundlagen für unterschiedliche Projekte, in denen die Optimierungsansätze umgesetzt werden. Damit hat das Lernfeld 13 mit seinem thematischen Schwerpunkt Projektmanagement eine große Bedeutung hinsichtlich der Realisierung.

Zentrale Prozesse, relevante Prozessvarianten, Prozessschritte und Tätigkeiten der betrieblichen Praxis:

Im Lernfeld 11 wird deutlich, dass der Büromanager nicht nur ausschließlich Sekretariatsfunktionen wahrnehmen soll, sondern auch eine Assistenzfunktion hat. Diese Assistenzfunktion besteht bezogen auf dieses Lernfeld in der Unterstützung des Managements bei der Geschäftsprozessoptimierungen.

Durch eine Geschäftsprozessmodellierung werden die Grundlagen geschaffen, betriebliche Prozesse zu optimieren und damit sowohl den Kundennutzen zu erhöhen als auch die Erreichung wirtschaftlicher Ziele zu verbessern. Durch eine Dokumentation der Abläufe, die Entscheidungen zu beteiligten Personen und Ressourcen beinhaltet, werden die Zusammenhänge spezifiziert und gesichert. Anwendungsfälle sind Zertifizierungen, Qualitätsmanagement, Risikomanagement oder verschiedene betriebswirtschaftliche Verbesserungsmaßnahmen. Im Rahmen einer Analyse können Leistungsparameter definiert und darauf aufbauend Zusammenhänge ausgewertet, verdichtet sowie für Entscheidungen genutzt werden.

Der zunehmende Einsatz von ERP-Software und die damit verbundene Notwendigkeit der Vernetzung des Unternehmens erfordert eine weitere Standardisierung der Prozesslandschaft. Hinzu kommt, dass die Globalisierung und der damit verbundene Wettbewerbsdruck eine Prozessoptimierung erfordert, die sich auf sämtliche Bereiche des Unternehmens erstreckt.

Das folgende Vorgehensmodell wird den weiteren Überlegung zur curricularen Gestaltung des Lernfeldes zugrunde gelegt (DIN ISO Norm 2001):

DIN ISO Norm 2001

Der Fokus des Lernfeldes 11 liegt nicht auf der Kundenorientierung sondern auf einer Kostenreduktion. Deswegen konzentrieren wir uns in Lernfeld 11 auf die folgende Prozessvariante:
LF 11 KVP

Projekte zur Geschäftsprozessoptimierung beginnen mit den ersten Überlegungen zur Problemstellung und Zieldefinition sowie der Organisation des Projektes zur Geschäftsprozessoptimierung. Im Rahmen einer Untersuchungsphase wird der Status Quo im Rahmen einer Ist-Erhebung der zu optimierenden Prozesse erfasst. Diese Ist-Erhebung wird im Zuge einer Ist-Analyse auf Schwachstellen untersucht. Das Ergebnis der Schwachstellenanalyse ist die Grundlage zur Entwicklung einer Soll-Konzeption, die in der Folge entsprechend realisiert und evaluiert wird. Dieser gesamte Ablauf kann auch als Organisationsprojekt bezeichnet und steht damit im engen Zusammenhang zum Projektmanagement.

Der Erfolg der Organisationsuntersuchung und die Umsetzbarkeit der erarbeiteten Lösungsvorschläge hängen wie in jedem gewöhnlichen Projekt von der Qualität der Planung und Vorbereitung der Untersuchung ab. Auch wenn Organisationsuntersuchungen oft unter Termindruck erfolgen, sollte die Bedeutung einer qualifizierten Vorbereitung nicht vernachlässigt werden.

Von den folgenden Prozessen wird bei der Ist-Erhebung ausgegangen:

LF 11 Prozess Einkauf

 LF 11 Prozess Verkauf

Die Optimierung des Prozesses führt zu folgender Prozessvariante:

LF 11 Prozess Dispo

 

Überblick über die im Lernfeld angesprochenen Kompetenzdimensionen

(Akzent einer Subdimension in diesem Lernfeld = kfmn-clear2)


ibb sik pla
iuk bwp wuc
ren
syv
1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 1 2 3 4 5 1 2
bk-orange bk-grau bk-grau bk-grau bk-blau bk-grau bk-grau bk-grau bk-gelb bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-gruen bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-rot bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau bk-grau








Kompetenzen Wissensbasis
ibb

1 Berufliche Identität und Berufsrolle

Die SuS verstehen, dass Sie als Büromanager in einem unterstützenden Prozess tätig sind und mit ihrer Tätigkeit sowohl den Kernprozess als auch den Managementprozess durch Tätigkeiten im Bereich des Sekretariats und der Assistenz unterstützen.


2 Berufsethos

kein Eintrag

 

3 Gesundheitsförderung

kein Eintrag

 

4 Berufsbildung und berufliche Perspektiven

kein Eintrag

 
sik

1 Gestalten beruflicher Gesprächssituationen

Die SuS können einen eigenen Standpunkt zu unterschiedlichen Optimierungsmaßnahmen entwickeln und diesen in einem Gesprächskreis überzeugend und angemessen vertreten.

 

Argumentationstechniken

Gesprächsführung

2 Kooperieren im Team

kein Eintrag

 

3 Interkulturelle Kompetenz

kein Eintrag

 

4 Schriftliche berufliche Kommunikation

kein Eintrag

pla

1 Arbeitshandeln effektiv organisieren

Die SuS verstehen, dass sich ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess im Rahmen von Teamarbeit durch fortwährende kleine Verbesserungsschritte (im Gegensatz zu Innovationen in Form großer, einschneidender Neuerungen) auszeichnet. Sie verstehen in diesem Zusammenhang die Denkweise, die mit stetigen Verbesserungen in kleinen Schritten die z.B. Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens stärken will.

Die SuS wollen aktiv an einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess in ihrem Ausbildungsbetrieb mitarbeiten.

Die SuS verstehen und erleben im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses die Teilhabe am Prozess als anerkennend, motivierend und erfolgreich.

Die SuS können ihre Arbeitsergebnisse im Rahmen der Optimierung von Prozessen protokollieren.

Die SuS können im Rahmen der Optimierung von Prozessen unterschiedliche Prozessalternativen hinsichtlich des betrieblichen Zielsystems, der Leitgedanken des Unternehmens und der individuellen Prozessziele überprüfen.

Die SuS können Erfolgsindikatoren definieren, die ihnen zeigen, ob und wie die Optimierung ihrer Geschäftsprozesse erfolgreich ist.

Im Team können die SuS die ergriffenen Maßnahmen zur Optimierung der Geschäfts- und Arbeitsprozesse auf Basis eigener Erfolgsindikatoren sowie des Zielsystems des Betriebs reflektieren. Bei der Reflektion können die SuS die Perspektive der Kunden, der Mitarbeiter, der Anteilseigener und der Öffentlichkeit sowie den Aspekt der Nachhaltigkeit besonders beachten.

KVP
Demingkreis

Ergebnisprotokolle Besprechungsprotokolle

2 Informationenerschließen, aufbereiten und nutzen

kein Eintrag

 

3 Selbständig lernen

kein Eintrag

 

4 Kaufmännisch rechnen

kein Eintrag

iuk

1 Textverarbeitungssoftware

kein Eintrag

2 Tabellenkalkulationssoftware

kein Eintrag

 

3 Präsentationssoftware

kein Eintrag

 

4 Geschäftsprozessoptimierung

Die SuS verstehen, dass die effiziente Gestaltung von Arbeits- und Geschäftsprozessen grundlegend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist und dass die Optimierung dieser Prozesse eine dauerhafte Herausforderung auf allen Ebenen ist. Sie sind in der Lage, Prozessbeschreibungen zu lesen und handelnd umzusetzen. Sie beherrschen Techniken, selbst Prozesse anlass- und adressatenbezogen zu erfassen, zu visualisieren und zu verbessern.

Sie arbeiten nach vorgegebenen Prozessen und verstehen die Prozessdarstellung als ein Instrument, Prozesse in einem Unternehmen transparent zu machen, zu vereinheitlichen und für eine gleichbleibend hohe Qualität bei der Abwicklung zu sorgen.

Sie kennen die grundlegenden Elemente: Ereignisse und Funktionen (Tätigkeiten) sowie die Steuerungselemente für Verzweigungen "UND", "ODER" sowie „XOR" in der ausschließenden und nicht ausschließenden Form. Sie können Einkaufs- und Verkaufsprozesse unter verschiedenen Bedingungen (z. B. Ware ist vorhanden oder nicht) anhand der Darstellung selbständig durchführen. Sie erkennen an weiteren im Prozess dargestellten Elementen/Sichten, wer für die Bearbeitung eines Prozessschrittes zuständig ist und welche Programme und Formulare verwandt werden.

Die SuS können unter Verwendung der Symbole und Syntaxregeln eine ereignisgesteuerte Prozesskette erstellen (EPK) eines einfachen Arbeits- und Geschäftsprozesses erstellen. Sie verstehen das Grundprinzip einer ereignisgesteuerten Prozesskette, wonach, auf jedes Ereignis eine Handlung folgen muss. Sie können in die ereignisgesteuerte Prozesskette Informations- und Organisationsobjekte einbinden und verstehen damit die Verbindung von organisationaler Einbindung und Ressourcennutzung des Prozesses. Sie können auf dieser Basis einfache Prozessketten selber erfassen, analysieren und hinsichtlich ihrer Effizienz beurteilen.

Die SuS können einen einfachen exemplarischen Prozess in einem Erhebungsbogen aufnehmen und in ein semantisch korrektes Prozessmodell in einem GPO-Programm umsetzen. Sie verstehen dabei GPO als kontinuierlichen Prozess mit dem Ziel, die Qualität zu sichern, Kosten einzusparen, die Ressourcen zu schonen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Die SuS können Aufbauorganisationen grafisch darstellen. Sie können zur grafischen Darstellung und Analyse der Aufbauorganisation eine BPM Software (ARIS) einsetzen. Die SuS können unterschiedliche Leitungssysteme unterscheiden und diese hinsichtlich der Kommunikation innerhalb der Organisation, der Ressourcennutzung, der resultierenden Kundenzufriedenheit und der Kosten beurteilen.

Die SuS kennen unterschiedliche Methoden der Geschäftsprozessmodellierung. Sie verstehen, dass die ereignisgesteuerte Prozesskette eine spezielle Form eines Fluss- oder Ablaufdiagramms ist, mit dem unterschiedliche Prozesse dargestellt werden können.

Die SuS verstehen, dass die Basis einer Prozessanalyse eine möglichst realitätsnahe Erfassung des Ist-Zustandes ist, die dann auf Schwachstellen und Einsparpotentiale überprüft werden kann.

Sie kennen unterschiedliche Erhebungsmethoden, um Prozesse in der betrieblichen Praxis zu erfassen. Sie kennen in diesem Zusammenhang konkrete Erhebungsmethoden, die in ihren Ausbildungsbetrieben eingesetzt werden.

Die SuS können Prozesse auf Schwachstellen wie zum Beispiel zu lange Bearbeitungszeiten, zu große Anzahl der Prozessschritte, Systembrüche, Doppelarbeiten, zu geringe Informationsverfügbarkeit, zu hohe Fehlerquote, zu geringe Qualität, zu geringe Mitarbeitermotivation und keine eindeutigen Verantwortlichkeiten identifizieren.

Die SuS verstehen den Zusammenhang zwischen Aufbau und Ablauforganisation.

Die SuS verstehen, dass eine ereignisgesteuerte Prozesskette die Daten- und Organisationsansicht integriert und damit wesentlich mehr Prozessinformationen wie Input- bzw. Output-Daten, ausführende Organisationseinheiten bzw. Stellen und benutzte Anwendungssysteme enthält.

Die SuS können sich in ihrem Ausbildungsbetrieb auf Basis einer EPK hinsichtlich ihrer praktischen Arbeit orientieren, diese im Sinne der EPK aufnehmen und ihre Prozessziel in der EPK erfüllen.

Die SuS können möglichst in ihrem Ausbildungsbetrieb eine Ist-Aufnahme eines einfachen Geschäftsprozesses vornehmen.

Konnektoren UND, ODER und XOR

Ereignis

Funktion

Konnektor

Kanten

Prozesswegweiser

Informationsobjekte

Organisationseinheiten

Business Process Management (BPM)

GPO Programm ARIS

Einlinien-, Mehrlinien, Stab-Liniensystem, Matrixorganisation

Aufbauorganisation

GPM Software

ARIS

Ablaufdiagramme

Flussdiagramme

EPK, WKD (Wertschöpfungskettendiagramm)

Erhebungsmaßnahmen:

  • Interview
  • Multimomentaufnahme
  • Selbstaufschreibung

Geschäftsprozessoptimierung

Schwachstellenanalyse

Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)

Aufbau- und Ablauforganisation

5 Datenbanken

kein Eintrag

 

6 ERP-Systeme

kein Eintrag

 

7 Computer- und Telekommunikationssysteme

kein Eintrag

 

bwp

1 Logistikprozesse

kein Eintrag

 

2 Markt- und Kundenorientierung

kein Eintrag

 
3 Finanzierung und Investition

kein Eintrag

4 Personalwirtschaft

kein Eintrag

 

5 Organisation

Die SuS erkennen die Notwendigkeit, die betriebliche Gesamtaufgabe so in eine Prozessstruktur von Arbeitsschritten zu überführen, dass dadurch die Zwecke und Ziele der Unternehmung in optimaler Weise erreicht werden. Sie verstehen weiterhin, dass sich in Unternehmen die Notwendigkeit ergibt, diesen Prozess arbeitsteilig zu organisieren, d. h. Arbeitsschritte zu bündeln, sie einzelnen Organisationseinheiten (Mitarbeitern, Gruppen, Abteilungen) zuzuordnen und diese arbeitsteilige Erledigung zu koordinieren.

Die SuS kennen die Arbeits- und Geschäftsprozesse, in die ihr Arbeitsplatz in ihrem Ausbildungsbetrieb eingebunden ist. In diesem Zusammenhang kennen sie das Zielsystem des Betriebes sowie dessen wesentliche Leitgedanken wie z. B. die Kunden- und Geschäftsprozessorientierung, die das Handeln und Entscheidungen ihres Ausbildungsunternehmens grundsätzlich leiten und das Zielsystem prägen.

Die SuS verstehen, dass die Kundenorientierung und Geschäftsprozessorientierung wesentliche und grundsätzliche Leigedanken sind, die das Zielsystem eines Unternehmens prägen sollten.

Die SuS verstehen, dass der Kernprozess den für das Unternehmen wesentliche und prägende Wertschöpfungsprozess umfasst. Sie verstehen dass dieser Kernprozess auf einen Kunden ausgerichtet sein sollte und damit die Kundenorientierung eine wichtige Perspektive für den Betrieb und das gesamte Unternehmen ist.

Die SuS wissen, dass das Wort Organisation zwei Bedeutungen hat: Zum einen die Tätigkeit des Identifizierens, Verteilens und Koordinierens der Teilaufgaben und zum anderen das System der Regelungen und Einheiten, das aus der Organisationstätigkeit resultiert.

Mit der Organisationsstruktur wird ein verlässlicher und stabiler Rahmen für die betriebliche Aufgabenerfüllung geschaffen, der zugleich die Voraussetzung dafür schafft, dass die Unternehmung kurz-, mittel- und langfristig flexibel auf Umwelteinflüsse und veränderte Rahmenbedingungen reagieren kann.

Sie verstehen, dass diese Anpassungsleistungen auf verschiedenen Ebenen der betrieblichen Planungs- und Entscheidungshierarchie (operative Ebene, operatives Management, strategisches Management, Unternehmenspolitik) erfolgen, aufeinander abgestimmt und zwischen den Ebenen kommuniziert werden müssen.

Die SuS wissen, dass die Ablauforganisation festlegt, auf welche Art und Weise die einzelnen betrieblichen Aufgaben erledigt werden sollen (was wo womit und wann). Die SuS können ein Ablaufdiagramm eines typischen betrieblichen Prozesses lesen, auf mögliche Schwächen hin analysieren und ggf. Verbesserungsvorschläge entwickeln.

Die SuS erkennen, dass über die Aufbauorganisation eine Strukturierung der betrieblichen Aufgabenerfüllung in Form von organisatorischen Einheiten (Stellen, Gruppen, Abteilungen) erfolgt. Sie können ein Organigramm als Abbildung dieser Struktur deuten und können in diesem Zusammenhang eine einfache Stellenbeschreibung als notwendiges Hilfsmittel lesen und verstehen. Sie kennen unterschiedliche Leitungssysteme (Ein- und Mehrliniensystem, Stabliniensystem, Spartenorganisation, Matrixorganisation), können diese im konkreten Fall identifizieren und deren Vor- und Nachteile erläutern.

Die SuS erkennen die hohe Bedeutung von Informationsströmen zwischen den Organisationseinheiten zur Koordination der operativen Leistungsprozesse (horizontale Kommunikationswege) und zur Ausrichtung dieser Prozesse auf die Ziele und Strategien der Unternehmung (vertikale Kommunikationswege, Führungsvorgaben, z. B. Umsatzziele, Richtlinien, Budgets; Dienstwege).

Die SuS kennen die Funktion der Ablauf- bzw. Prozessorganisation und erkennen die dabei vorliegenden Gestaltungsprobleme. Sie kennen geeignete Strategien und Werkzeuge (Z. B. Netzplantechnik, Gantt-Diagramm, Methoden des Zeitmanagements) zur Lösung solcher Probleme und können diese in einfachen Anwendungssituationen nutzen. Sie verstehen, dass die Komplexität solcher Organisationsaufgaben in dem Umfange wächst, wie diese Prozesse arbeitsteilig organisiert sind.

Die SuS verstehen, dass ein Prozess einen Anfang und ein Ende sowie klar definierte Inputs und Outputs hat. Sie verstehen, dass Prozesse eine Gruppe zusammenhängender Aufgaben sind, die zusammen für den Kunden ein Ergebnis von Wert ergeben, wobei der Kundennutzen nicht durch einzelne Vorgänge oder Teilprozesse entsteht, sondern erst durch das gesamte Gefüge der Teilleistungen.

Sie erkennen, dass in diesem Zusammenhang durch die Gewährung von Handlungs- und Entscheidungsspielräumen die Führungskultur (z. B. Managementkonzepte, Führungsstil, Unternehmenskultur) einer Unternehmung geprägt wird. Sie sind sich bewusst, dass die formalen Organisationsstrukturen durch informelle Strukturen und Prozesse ergänzt und überlagert sind, denen für das Unternehmensklima und letztlich auch für den Unternehmenserfolg erhebliche Bedeutung zukommt.

Die SuS können die Anforderungen des Kunden erfragen, Ziele eines Prozesses formulieren und Prozesse bestimmen, die auf die Anforderungen des Kunden abgestimmt sind. Dabei erkennen sie, dass der Beschaffungsprozess sich an einem konkreten Kundenauftrag orientieren sollte, um eine kostenintensive Lagerhaltung zu vermeiden.

Die SuS verstehen, was Schnittstellen im Prozessablauf sind, worin deren Problematik liegt und dass das Ziel einer idealtypischen Prozessorganisation möglichst durchgängige, schnittfreie Prozesse zwischen der Beschaffung und dem Absatzmarkt sind.

Die SuS verstehen, dass eine funktionsorientierte Organisation im Vergleich zur prozessorientierten Organisation zu erheblich mehr Schnittstellen führt, die bei der Auftragsabwicklung überwunden werden müssen.

Die SuS verstehen, dass ein Ressort- bzw. Bereichsegoismus in aller Regel zu suboptimalen Lösungen führt und einer ganzheitlichen Optimierung im Wege stehen kann.

Die SuS verstehen, dass ein wesentliches Element der Prozessorganisation die Kundenorientierung ist, das heißt dass sämtliche interne und externe Prozesse an ihrer Leistung für den Kunden beurteilt und deren Wertschöpfung am Kundennutzen gemessen werden.

Die SuS kennen innerbetriebliche Informationsmittel, die die Prozesse ihres Unternehmens sowie ihres Arbeitsplatzes leiten und bestimmen.

Die SuS kennen unterschiedliche Arten der externen Zertifizierungen ihrer Ausbildungsbetriebe und kennen den groben Ablauf, der für eine Zertifizierung notwendig ist. Sie verstehen die grundsätzliche Bedeutung hinsichtlich der Zukunftssicherung. Sie können die speziellen Vor- und Nachteile aus Sicht ihres Ausbildungsbetriebes abwägen.

Zielsysteme von Unternehmen
Unternehmensvisionen
Unternehmensleitbilder und Leitlinien

Wertschöpfung
Kernprozesse
Organisation
Organisationsstruktur
Operatives und strategisches Management
Unternehmenspolitik
Ablauforganisation
Leitungssysteme (Ein- und Mehrliniensystem, Stabliniensystem, Spartenorganisation, Matrixorganisation)
Horizontale und vertikale Kommunikation
Werkzeuge der Ablauforganisation:
• Netzplantechnik,
• Gantt-Diagramm,
• Methoden des Zeitmanagements

Prozess
Input Output
Schnittstellen
Aufbauorganisation
Ablauforganisation
Unternehmenskultur
Führungskultur
Managementkonzepte
Unternehmensklima
Formale und informelle Strukturen
Just in Time
Prozessoptimierung
Schnittstellen
Funktionsorientierte- und prozessorientierte Organisationen

Kundenorientierung
Prozess Owner Prozesseigner
Handbücher
Verfahrensanweisungen
Organisationshandbücher

Zertifizierungen im Rahmen des Qualitäts-/Umweltmanagements (z.B. EN ISO 9001, EN ISO 14001, EMAS)

6 Bürowirtschaft

kein Schwerpunkt

 

wuc

1 Wertschöpfungsprozesse verstehen

kein Eintrag

 

2 Finanzbuchhaltung und Jahresabschluss

kein Eintrag

 

3 Kosten- und Leistungsdenken

kein Eintrag

 

4 Liquidität und Finanzplanung

kein Eintrag

 

ren

1 Rechtsverständnis und Rechtsstruktur

kein Eintrag

 

2 Vertragsrecht

kein Eintrag

 
3 Gesellschaftsrecht

kein Eintrag
 
4 Arbeitsrecht

kein Eintrag


5 Schutzrechte

kein Eintrag

 
syv

1 Das System Unternehmung in seiner Umwelt verstehen

kein Eintrag

 

2 Verantwortliches kaufmännisches Denken und Handeln

kein Eintrag




OSZ Lotis, Hans- Litten-Schule