LF 13 II Strukturplanung
Version: 1
Datum: 07.01.2017
Zuletzt bearbeitet von: MC
Szenario des Lernfeldes 13Auf der letzten Abteilungs- und Gruppenleitersitzung wurde u. a. über den gestiegenen Krankenstand gesprochen. Die Auswertung der aktuellen Personalstatistiken gab der Geschäftsleitung Anlass zur Sorge: Der Krankenstand ist in den letzten 5 Jahren kontinuierlich gestiegen, auch gab es eine Zunahme der Frühverrentungen. Die Anzahl der bewilligten Kuren ist ebenso gestiegen. Nach dieser Sitzung unterhalten sich Herr Hagen, Frau Voßkule und Frau Itabashi über dieses Problem und diskutieren Lösungsmöglichkeiten. Nachdem bereits vor einiger Zeit im Rahmen der Umbaumaßnahmen gesundheitsschonende Arbeitsplätze eingerichtet wurden, wird nun deutlich, dass ergonomische Maßnahmen alleine nicht ausreichen. Es sollen möglichst viele Beschäftigte durch aktives Entspannen, Erholen und Trainieren am Arbeitsplatz ihre Gesundheit fördern und so bis zur regulären Altersrente arbeiten können. Ein Fitnessraum könnte am zentralen Standort in der Charlottenstraße in Mitte in der Remise auf dem Innenhof eingerichtet werden. Die drei hoffen, dass die GL dafür auch ein Budget zur Verfügung stellen wird. In den bereitstehenden Räumlichkeiten könnte das Aufstellen eines Geräteparcours und das Einrichten eines Kursraumes ermöglicht werden. Das Studio soll exklusiv den ca. 80 Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Die drei diskutieren zunächst kontrovers, welche Abteilungen oder Personen mit der Einrichtung eines Fitnessraumes beauftragt werden könnten. Schließlich wird überlegt eine Arbeitsgruppe zu bilden, in der überwiegend die Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres vertreten sind. Sie könnte mit der Erstellung eines Konzepts für dieses Vorhaben beauftragt werden. Das Konzept müsste zeitgleich mit der schriftlichen Abschlussprüfung abgeschlossen sein. |
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Teilsequenzen
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Curriculare Funktion
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Zeit in Std. |
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1. Teilsequenz: Projektdefinition, -merkmale und -arten Die SuS erkennen aus dem Einstiegsszenario die Herausforderungen und Probleme, die eine Projektorganisation sinnvoll und notwendig machen. Die SuS analysieren Statistiken über die Bedeutung des Projektmanagements in der heutigen Berufswelt. |
Die SuS erarbeiten sich aus dem Szenario Merkmale eines Projektes (Zielvorgabe, Einmaligkeit, Zeit-, Kosten-, Personenbegrenzung, Komplexität, hierarchieübergreifende Teambildung, ...). So grenzen sie Projekte deutlich von Routinetätigkeiten/Geschäftsprozessen ab. Die SuS erfahren, dass der Begriff "Projekt" in der DIN 69901 definiert ist. Die SuS überprüfen, zu welcher Projektart (Inhouse, extern, Vollzeit, Teilzeit) das aktuelle Projekt gehört. Dabei erkennen sie, dass sowohl Voll- als auch Teilzeitprojekte Auswirkungen auf die Personaleinsatzplanung haben. Sie wägen diesen Nachteil der Personalbindung mit dem zukünftig erwarteten Vorteil ab. Die Verbesserung der Arbeitssituation der Beschäftigten ist mittelbar auch mit der Aussicht auf eine langfristige Steigerung des Wertschöpfungsbeitrags verknüpft. Sie formulieren das Projektziel (SMART) und analysieren die 3 Zielkomponenten (Zeit, Kosten, Inhalt), deren Auswirkungen zueinander (magisches Dreieck) sowie die Zielfunktionen. Sie erkennen aus dem magischen Dreieck die Notwendigkeit des Projektmanagements (Def. PM). Angesprochene Kompetenzdimensionen:
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2. Teilsequenz: Definitionsphase/Grobplanung Die SuS lernen einen idealtypischen Projektablauf kennen. Aus dem Szenario und vorgegebenen Rahmenbedingungen (Raumgröße, Grundriss, Budget) formulieren die SuS den Projektanlass und erstellen eine Projektskizze. Sie verwenden ein Musterformular für Arbeitspakete. Sie führen eine Machbarkeitsstudie durch und erhalten daraufhin den Projektauftrag von der Geschäftsleitung. |
Die SuS erhalten einen Überblick über typische Projektphasen und erkennen Schnittstellen. Sie definieren und formulieren beispielhaft Meilensteine.
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3. Teilsequenz: Teambildung Bevor die Teams gebildet werden, muss ausgehend vom Organigramm der baerio GmbH entschieden werden, welche Organisationsform für dieses und ggf. weitere Projekte sinnvoll wäre. Die SuS werten einen Selbsteinschätzungstest aus. Sie identifizieren ihr eigenes Teamprofil und ihre mögliche Rolle im Team. Sie können mit unterschiedlichen Typen im Team umgehen und kennen typische Phasen der Teamentwicklung. |
Die SuS wählen eine Projektform (Stab-, Matrix-, reine Projektorganisation) und können Vor- und Nachteile (Gefahr der Doppelbelastung) gegenüberstellen. Die SuS reflektieren ihre bisherigen Teamprozesse aus vorangegangenen Lernfeldern und leiten daraus Grundsätze zur Teambildung ab. Sie legen gemeinsam Team- und Kommunikationsregeln fest (z. B. Plakat) und schließen ihren eigenen „Teamvertrag“. Sie lernen verschiedene Charaktere im Team (z. B. nach Belbin) kennen und ergänzen ihre zuvor gebildeten Grundsätze zur Teambildung. Sie stellen sich im Team möglicher Kritik und können darauf angemessen reagieren. Sie erkennen, dass die Teamentwicklung verschiedene Phasen durchläuft und halten sich an Feedback-Regeln. Angesprochene Kompetenzdimensionen:
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Klassenarbeit |
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4. Teilsequenz: Planungsphase Nachdem die SuS den Projektauftrag erhalten haben, orientieren sie sich an der Grobplanung, um Teilaufgaben und Arbeitspakete festzulegen. Sie erstellen einen Projektstrukturplan. Aus den Überschriften des PSP (z. B. Raumgestaltung/Bautechnik; Geräteausstattung; Sportkonzept) resultieren die Aufgaben für die arbeitsteiligen Gruppen. |
SuS erkennen, dass der Projektauftrag Vertragscharakter hat und durch ein Lastenheft konkretisierend ergänzt werden kann.
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5. Teilsequenz: Realisierungsphase/Ausführungsphase: Azubis entwickeln das Konzept für den Fitnessraum Die gebildeten Gruppen treffen sich zu ihrem jeweiligen Kick-Off-Meeting und organisieren sich selbständig im Team (z. B. Wahl eines Teamleiters). Weitere Projektbeteiligte, die im konkreten Projekt nicht relevant sind (Manager, Controller, Lenkungsausschuss) werden im Unterrichtsgespräch ergänzt. Jede Gruppe konkretisiert ihr Konzept. Die SuS erstellen für ihren Aufgabenbereich einen Projektablaufplan in Form von Gantt-Diagrammen (optional mit Softwarelösung). Die Ablaufpläne werden gruppenübergreifend abgestimmt. |
Die SuS lernen die Teammitglieder kennen, die aus verschiedenen hierarchischen Strukturen kommen können. Im Team werden diese Strukturen außer Kraft gesetzt. Sie unterscheiden zwischen Muss- und Kann-Beteiligten und kennen deren Tätigkeitsschwerpunkt. Sie sind kompromissbereit bei der Findung gemeinsamer Arbeitsergebnisse und sind in der Lage, die Regeln und Grundsätze der Zusammenarbeit für ihr Team zu nutzen. Die SuS beurteilen die Planung der Arbeitsabläufe und übernehmen Verantwortung für evtl. Fehler. Statusbericht, Sitzungsprotokoll Angesprochene Kompetenzdimensionen:
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6. Teilsequenz: Abschluss- und Evaluationsphase SuS präsentieren ihre Ergebnisse der Geschäftsleitung. Sie erstellen einen Projektabschlussbericht inklusive einer Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen. |
Die SuS können ihre Recherche-Ergebnisse und Entscheidungen präsentieren, begründen und evaluieren. Sie stellen sich einer Fremdreflexion und können sich mit Einwänden auseinandersetzen. Sie erläutern die Schwierigkeit einer Kosten-Nutzen-Analyse, da Ergebnisse erst langfristig vorliegen und ausgewertet werden können. Über einen konkreten positiven Wertschöpfungsbeitrag kann zurzeit noch keine Aussage getroffen werden. Angesprochene Kompetenzdimensionen:
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